Reaktionen auf den offenen Brief an „die Knolle“

Am 15.04 hat sich unsere Kampagne in einem offenen Brief an das Restaurant „die Knolle“ in Herford gewandt, mit der Aufforderung den AfD Stammtisch nicht weiter zu bewirten. Dieser Stammtisch bietet der völkisch-nationalistischen AfD einen Raum ihre rassistische, sexistische und nationalistische Hetze zu verbreiten. Das Restaurant hat nun die AfD Herford ausgeladen, woraufhin diese ihren nächsten Stammtisch endgültig abgesagt hat.

Rassistischen Parteien wie der AfD dürfen keine Räume geboten werden! Wir fordern andere Wirte auf, es der „Knolle“ gleich zu tun und rassistische Stammtische nicht zu bewirten.

Nationalismus ist keine Alternative.

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Eine Reaktion auf dem Brief aus der Neuen Westfälischen vom 16.04.2016

Gastronome sollen AfD nicht bewirten

Linke Gruppierungen und Bundestagsabgeordnete Inge Höger, wenden sich an den “Knolle”-Betreiber

Herford. Eine Reihe linker Organisation im Kreis Herford wendet sich in einem offenen Brief an den Betreiber der “Knolle”. Die Gaststätte im Rathaus bewirtet regelmäßig Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD).

Die Restaurantleiterin gibt Auskunft, ihren Namen will sie jedoch nicht in der Zeitung lesen. Anonym steht sie zu ihrer Position: Jeder Gast, der sich dem Personal gegenüber freundlich benehme, werde auch vom Personal freundlich bedient. Gleiches gelte für die Parteien, ganz gleich, ob es sich um CDU, SPD oder eben AfD handele. Immerhin sei die AfD ja im Bundestag vertreten. Sie sieht sich mit dieser Position in Einklang mit ihrem Chef, Hans-Jürgen Sertel, der sich zurzeit aber im Urlaub befindet und deshalb keine Auskunft erteilen könne.

Die Restaurantleiterin zog gestern trotzdem die Konsequenzen aus der Diskussion und dem nun folgenden öffentlichen Druck: Sie informierte die AfD darüber, dass die Partei in Zukunft dort nicht mehr bewirtet werden wird.

Auszüge aus dem Brief

In dem Schreiben an den Knolle-Wirt heißt es wörtlich: “Mit Argwohn haben wir erfahren, dass Sie regelmäßig Stammtische der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) bewirten. Bundesweit macht die AfD immer wieder durch ihre besonders rassistischen Positionen in der Auseinandersetzung um Geflüchtete auf sich aufmerksam. Führende Parteimitglieder wie die Bundesvorsitzende Frauke Petry oder die Europaabgeordnete Beatrix von Storch schrecken nicht davor zurück, Schusswaffeneinsätze zur Abwehr von Geflüchteten zu zu fordern.?”

Aber auch sonst vertrete die AfD “marktradikale, antifeministische und nationalistische Positionen”, sie steht somit nach Auffassung der Unterzeichner gegen Fortschritt und Demokratie. “Die von Ihnen bewirtete Kreis Herforder AfD gehört schon seit seiner Gründung dem völkisch-nationalistischen und rechten Flügel der AfD an”, heißt es in dem Brief weiter.

“Ihre Mitglieder beteiligten sich zum Beispiel an der rechts-esoterischen ,Montagsmahnwache?.” Regelmäßig führen etwa zehn AfD-ler aus dem Kreis Herford zu AfD-Demonstrationen in der Region, um Schulter an Schulter mit neofaschistischen Kadern zu marschieren, darunter solche der Partei “Die Rechte” oder der verbotenen “Heimattreuen deutschen Jugend”.

Mehrere Unterzeichner genannt

Zudem fielen führende Köpfe der AfD im Kreis Herford dadurch auf, gezielt auf Veranstaltungen über die Situation von Geflüchteten aufzutauchen um ihre Hetze zu verbreiten.

Und weiter: “Wie Ihnen sicher auch schon aufgefallen ist, geht es auch bei den Stammtischen in ihrem Lokal immer heiß her. Wir sehen, die AfD als Feindin der Gesellschaft des solidarischen Miteinanders und des selbstbestimmten Lebens. Mit diesem Brief möchten wir zeigen, dass wir nicht damit einverstanden sind, der AfD Räume im Kreis Herford zu bieten. Wir fordern von Ihnen und allen anderen WirtInnen im Kreis Herford, alle künftigen Anfragen der AfD abzulehnen.”

Unterzeichnet ist der Brief von den Kampagnen “Nationalismus ist keine Alternative Kreis Herford” und “Solidarität mit Geflüchteten – Gegen Ausgrenzung und Rassismus”, von der Linksjugend Kreis Herford, dem Jugend- und Kulturzentrum Fla Fla in Herford, dem Jugendzentrum Villa Kunterbunt Bünde, dem Kreisverband der Partei Die Linke, der Linken-Kreistagsfraktion der -Bundestagsabgeordneten, Inge Höger.

Die “Kampagne “Nationalismus ist keine Alternative Kreis Herford” bezeichnet sich selbst als “linksradikal” – im Sinne von “an die Wurzel des Übels gehend”, so ein Sprecher, der anonym bleiben will, der Redaktion aber namentlich bekannt ist. Die Kampagne habe sich im Kreis als Teil einer bundesweiten Plattform gegründet. Sie reagiere auf auf den Rassismus der Mitte, der sich seit einiger Zeit in seiner brutalsten Form zeige, etwa in Form von Pegida, HogeSa, AfD und des wütenden Bürgers, der mit dem Benzinkanister unter dem Arm zur Flüchtlingsunterkunft gehe.

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