Öffentlicher Brief über die Bewirtung des AfD Stammtischs in Bünde

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Liebe Freundinnen und Freunde,

mit Argwohn haben wir erfahren, dass am Montag (22.01.2017) der
Stammtisch der rechtspopulistischen Partei “Alternative für Deutschland”
(AfD) zum ersten mal in Bünde stattfindet. Auf ihrer Internetseite
verkündet die AfD diesen im Lokal „Zum Hörsterbusch“ zu veranstalten.

Bundesweit macht die AfD immer wieder durch ihre besonders rassistischen
Positionen auf sich Aufmerksam. Führende Parteimitglieder wie die
Bundesvorsitzende Frauke Petry oder Europaabgeordnete Beatrix von Storch
schrecken nicht davor zurück, Schusswaffeneinsätze zur Abwehr von
Geflüchteten zu fordern. Der AfD Politiker Björn Höcke sorgte erst
kürzlich für Empörung, als er in Dresden eine Rede hielt, in der er
sagte: „Die Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein
Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat“. Dieser
bei Rechtsradikalen beliebte Vorwurf des „Schuldkultes“ wurde in der
Vergangenheit vor allem von der NPD geprägt und steht einer angemessenen
Erinnerung an die Verbrechen des deutschen Faschismus im Weg.

Zusätzlich vertritt die AfD marktradikale, antifeministische und
nationalistische Positionen und steht somit gegen Fortschritt,
Solidarität und Demokratie.

Die Herforder AfD gehört schon seit ihrer Gründung dem
völkisch-nationalistischen und rechtsextremen Flügel der AfD an. Ihre
Mitglieder beteiligten sich zum Beispiel an der rechts-esoterischen
"Montagsmahnwache". Regelmäßig fahren Delegierte der AfD aus dem Kreis
Herford zu größeren Demonstrationen in der Region. Dort marschieren sie
Schulter an Schulter mit neofaschistischen Kadern u.A. der Partei “Die
Rechte” oder Mitgliedern der verbotenen “Heimattreuen deutschen Jugend”.
Im vergangenen Jahr fielen führende Köpfe der AfD im Kreis Herford
dadurch auf, gezielt auf Veranstaltungen über die Unterbringung von
Geflüchteten aufzutauchen, um ihre rassistische Hetze zu verbreiten.

Wie Sie sich sicher vorstellen können wird es auch bei dem Stammtisch im
Hörsterbusch heiß her gehen. Wir sehen die AfD als Feindin der
Gesellschaft, des solidarischen Miteinanders und des selbstbestimmten
Lebens. Mit diesem Brief möchten wir zeigen, dass wir nicht damit
einverstanden sind der AfD Räume im Kreis Herford zu bieten.

Wir fordern vom Hörsterbusch und allen anderen Wirt*innen im Kreis
Herford alle künftigen Anfragen der AfD abzulehnen!

Mit freundlichen Grüßen,
Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative Kreis Herford"

PS: Wer dem Gasthof „Zum Hörsterbusch“ persönlich mitteilen möchte was
er*/ sie* davon hält der AfD Räume zu bieten, kann das unter folgenden
Telefonnummern tun:

Tel.: 05223 41826 oder
Mobil: 0173 9533830

Aufruf genen den NRW-Landesparteitag der AfD + Zuganreise

Den nationalen Konsens brechen –
Gegen den NRW-Landesparteitag der AfD

Am 2. und 3. Juli findet in Werl, bei Soest, der AfD-Landesparteitag
statt. Als antifaschistische und antirassistische Gruppen, die sich seit
Bestehen der Kampagne “Nationalismus ist keine Alternative” an dieser
beteiligen, rufen wir dazu auf, sich mit einem Block an der Demo des
“Bündnis gegen Rassismus” zu beteiligen. Wir begrüßen, dass es in Werl
noch ein zivilgesellschaftliches Bündnis gibt, dass sich der AfD in den
Weg stellt und die sie als das bezeichnet, was sie ist: eine
rechtspopulistische Partei, deren Politik Menschenleben nicht nur
gefährdet, sondern auch kostet und emanzipatorisches Engagement bedroht.

Dabei ist die AfD viel mehr als eine nationalistische und neoliberale
Partei, die Abschottung zu Gunsten des Standorts Deutschland
vorantreibt. Mit ihrem rechten Gesamtpaket bedient sie ebenso einen
rassistischen, antifeministischen wie auch homophoben Konsens. Das
Familien- und Abstammungsbild bildet den Kitt, der die Völkischen und
die Nationalkonservativen zusammen bringt. Die AfD sucht dabei immer
wieder den kalkulierten Tabubruch. Sie üben sich in menschenverachtender
Rhetorik – Zuletzt war es das klare Bekenntnis von Gauland, seine
Nachbarschaft deutsch halten zu wollen, am Anfang des Jahres waren es
Frauke Petrys Schießbefehl-Phantasien.

Gegen die Enthemmung in der Mitte der Gesellschaft

Spätestens seit der Intervention bei “Birlikte” in Köln und den
folgenden Reaktionen der Medienlandschaft von WDR, KSTA bis zur
Linkspartei, ist offensichtlich, dass die AfD sich in der politischen
Landschaft der BRD etabliert hat. Mit der Etablierung der AfD in der
Mitte der Gesellschaft ist sie fester Bestandteil der öffentlichen
Debatte. Protest gegen ihr Auftreten wird mit dem Verweis auf die
Meinungsfreiheit delegitimiert. Man möchte der AfD ein Podium bieten, um
das “Problem AfD” zu lösen. Statt mit sozial Benachteiligten, von
Rassismus Betroffenen oder FLTI*’s darüber zu reden, wie der Vormarsch
der AfD aufzuhalten wäre, wird sich mit Rassist_Innen an einen Tisch
gesetzt. Als antifaschistische Menschen ist es unsere Aufgabe die AfD
dort zu schwächen, wo sie versucht öffentlich Meinung zu machen. Es gilt
klar zu machen, dass es keinen Dialog mit den Organisator_Innen des
Rechtsrucks gibt. Die gesamtgesellschaftliche Verschiebung nach rechts
ist, was es anzugreifen gilt!

Der AfD den Boden entziehen – Im Wahlkampf, im Alltag!

Auf Parteitagen der AfD wird mehr verhandelt als nur
Tagesordnungspunkte: Die Partei will hier auch ihre Etablierung im
politischen Mainstream sichern. Ein Etappenziel dieser Etablierung ist
der Wahlerfolg, auch hier in NRW. Wir werden der AfD bei jeder ihrer
Schritte erneut ein Bein stellen. Die Proteste gegen den Landesparteitag
in Werl stehen jetzt an, sind für uns jedoch nur ein Warm-up für den
Landtagswahlkampf 2017.

Wenn sie auftauchen, werden wir da sein. Ob im Nachbardorf beim
Wahlstand, oder beim Landesparteitag in Werl. Wir werden uns auch
weiterhin der AfD als geistigen Brandstiftern und Organisator*Innen des
Rechtsrucks entgegenstellen.

Kommt zum NRW-weiten “Nationalismus ist keine Alternative” Block auf der
Demonstration gegen den Landesparteitag der AfD in Werl!

Zugtreffpunkt am 2.07. um 9:30 Uhr am Herforder Bahnhof

& Zugtreffpunkt am 2.07. um 9:30 Uhr am Bielefelder Bahnhof

Video über die Aktion gegen den Kreisparteitag der AfD in Herford

Hier geht es zum Video der Aktion gegen den Kreisparteitag der AfD.

Am 04.Mai, haben mehrere dutzend Aktivist_innen, ausgerüstet mit Flyern und Transparenten, den Kreisparteitag der AfD im Kreis Herford gestört.

Zum Hintergrund:
Im vergangenen Sommer erlebten wir, wie Zehntausende Flüchtlinge die Mauern der Festung Europa einfach einrissen. Sie schafften eine autonome Migration, die sich nicht abschrecken und schon gar nicht aufhalten ließ, von dem Grenzregime das wenige Monate zuvor erst tausende Menschen vor seinen Toren ertrinken ließ.
Der Sommer wurde zum Sommer der Willkommenskultur, tausende engagierten sich überall dort, wo der Staat versagte.
Seit dem EU-Erdogan Deal wissen aber alle: Die Festung Europa steht wieder ! Und zwar auf Kosten der kurdischen Bevölkerung, gegen die Erdogans Türkei derzeit einen blutigen Unterdrückungskrieg führt.

In Deutschland erleben wir eine Zuspitzung, mit der viele nicht gerechnet hätten. Bundesweit gehen Zehntausende “Bürger_innen aus der Mitte” mit rassistischen und nationalistischen Bewegungen auf die Straße. Über 1000 Mal seit 2014, kam es zu Brandanschlägen auf Füchtlingseinrichtungen. Der Diskurs innerhalb aller Parteien ist, seitdem es wieder rechte Massenbewegungen gibt, wesentlich nach rechts gerückt. Von CDU bis Linkspartei, reden alle davon, wie Flüchtlinge aus dem Land geschafft werden. Immer mehr Staaten, aus denen Menschen fliehen, werden zu sogenannten “sicheren Herkunftsstaaten” ernannt. Mittels Abschiebelagern und Sammelabschiebung werden tausende innerhalb kürzester Zeit aus dem Land gebracht. Die Rassist_innen auf der Straße und die in den Parlamenten arbeiten Hand in Hand.

In mitten autoritärer Abschottungspraxis und rechter Mobilmachung schaffte es die AfD, sich als organisatorisches Rückrat eines nationalistischen Rollbacks zu festigen. Mit der AfD wird die gesellschaftliche Stimmung deutlich, sie ist Ausdruck von Rassismus und Nationalismus. Seit ihrem Bundesprogrammparteitag am letzten Wochenende, weiß man wofür die AfD sonst steht: Sie will Frauen zurück an den Herd schicken, Steuern für Reiche senken und den Sozialstaat abbauen.
Wir halten die AfD für eine nationalistische, marktradikale und antifeministische Partei!

Wie die AfD sich mit Protest gegen Sie selbst auseinandersetzt, zeigte sie am vergangenen Mittwoch. Alle Aktivist*innen blieben während der gesamten Aktion friedlich. Sie drückten ihren Protest für einige Zeit aus, indem sie den Versammlungsraum der AfD kurzzeitig besetzten und mit Fahnen, Transparenten, Flyer und Parolen protestierten. Kein Mitglied der AfD wude persönlich beleidigt oder beschimpft, wie in der Polizeipressemitteilung behauptet.

Anders verhielten sich die AfD-Mitglieder. Sie wurden mehrfach handgreiflich gegen die Aktivist*innen. Zum Teil auch mit Tritten. Selbst als diese den Raum wieder verließen, zerstörten AfDler mutwilig einen Regenschirm und eine Fahnenstange. Wer sich immer wieder hinter dem Deckmantel von Demokratie und Meinungsfreiheit versteckt, muss auch Protest gegen sich dulden! Das kann die AfD offensichtlich nicht und versuchte diesen zum Teil mit Gewalt zu unterbinden.

Mit der Aktion am Mittwoch, haben die Aktivist*innen versucht zu verhindern, dass sich reaktionäre und menschenfeindliche Politik im Kreis Herford organisieren kann! Und das wird bestimmt auch in Zukunft passieren!

 

 

Vortrag & Diskussion mit Freerk Huisken

“Rechtspopulismus” gegen “Willkommenskultur”?
Donnerstag, 2. Juni 2016 um 19:00
im Haus unter den Linden, Unter den Linden 12, 326052 Herford

Deutsche Zustände im Kontext der Flüchtlingspolitik:
“Rechtspopulismus” gegen “Willkommenskultur”?

Der Herbst 2015 brachte zahlreiche Flüchtlinge nach Deutschland und zahlreiche Gegner von Merkels Flüchtlingspolitik auf die Bildfläche. Neben der neu entstandenen “Willkommenskultur” stieg auf der anderen Seite die Zahl der z.T. gewalttätigen Proteste gegen Flüchtlinge. Es wuchs die Anhängerschaft der AfD auf Kosten der etablierten Parteien, die sich nach den Landtagswahlen geschlossen gegen diese neue parlamentarische Konkurrenz aufstellten. Auch große Teile der Linken in Deutschland erklärt die AfD zum neuen “rechtspopulistischen” Hauptfeind und mobilisiert gegen ihre Parteitage. Dabei wird die Führungsspitze dieser Partei zugleich immer salonfähiger. Keine politische Talk-Show zum Flüchtlingsthema kommt aus, ohne dass F. Petry geladen wird. Süffisant verweist sie dann regelmäßig auf die zahlreichen politischen Gemeinsamkeiten mit den Parteien der Regierungskoalition.
Merkwürdige Zustände! Spaltet sich die deutsche Gesellschaft an der Flüchtlingspolitik der Merkel-Regierung? Worin besteht eigentlich der Kern dieser Auseinandersetzung? Eskaliert der Streit oder beruhigt er sich – etwa mit dem Türkei-Vertrag, mit dem Merkel angeblich ihre “Politik der offenen Grenzen” wieder zurückfährt?

Diese und andere Fragen sollen geklärt werden auf der Veranstaltung mit dem emerietierten Professor für Politische Ökonomie des Ausbildungssektors an der Universität Bremen -Freerk Huisken!

Zur Person: Freerk Huisken, Jahrgang 1941, Pädagogikstudium in Oldenburg, Tätigkeit als Lehrer bis 1967, dann zweites Studium Pädagogik, Politik und Psychologie in Erlangen-Nürnberg, 1971 Promotion. Seit 1971 Professur an der Universität Bremen für Politische Ökonomie des Ausbildungssektors. Seit März 2006 ist er offiziell im Ruhestand. ein.

[PM] AfD die Räume nehmen

Am 04.Mai, haben mehrere dutzend Aktivist_innen, ausgerüstet mit Flyern und Transparenten, den Kreisparteitag der AfD im Kreis Herford gestört.DSC_1401.JPG

Zum Hintergrund:
Im vergangenen Sommer erlebten wir, wie Zehntausende Flüchtlinge die Mauern der Festung Europa einfach einrissen. Sie schafften eine autonome Migration, die sich nicht abschrecken und schon gar nicht aufhalten ließ, von dem Grenzregime das wenige Monate zuvor erst tausende Menschen vor seinen Toren ertrinken ließ.
Der Sommer wurde zum Sommer der Willkommenskultur, tausende engagierten sich überall dort, wo der Staat versagte.
Seit dem EU-Erdogan Deal wissen aber alle: Die Festung Europa steht wieder ! Und zwar auf Kosten der kurdischen Bevölkerung, gegen die Erdogans Türkei derzeit einen blutigen Unterdrückungskrieg führt.

In Deutschland erleben wir eine Zuspitzung, mit der viele nicht gerechnet hätten. Bundesweit gehen Zehntausende “Bürger_innen aus der Mitte” mit rassistischen und nationalistischen Bewegungen auf die Straße. Über 1000 Mal seit 2014, kam es zu Brandanschlägen auf Füchtlingseinrichtungen. Der Diskurs innerhalb aller Parteien ist, seitdem es wieder rechte Massenbewegungen gibt, wesentlich nach rechts gerückt. Von CDU bis Linkspartei, reden alle davon, wie Flüchtlinge aus dem Land geschafft werden. Immer mehr Staaten, aus denen Menschen fliehen, werden zu sogenannten “sicheren Herkunftsstaaten” ernannt. Mittels Abschiebelagern und Sammelabschiebung werden tausende innerhalb kürzester Zeit aus dem Land gebracht. Die Rassist_innen auf der Straße und die in den Parlamenten arbeiten Hand in Hand.

In mitten autoritärer Abschottungspraxis und rechter Mobilmachung schaffte es die AfD, sich als organisatorisches Rückrat eines nationalistischen Rollbacks zu festigen. Mit der AfD wird die gesellschaftliche Stimmung deutlich, sie ist Ausdruck von Rassismus und Nationalismus. Seit ihrem Bundesprogrammparteitag am letzten Wochenende, weiß man wofür die AfD sonst steht: Sie will Frauen zurück an den Herd schicken, Steuern für Reiche senken und den Sozialstaat abbauen.
Wir halten die AfD für eine nationalistische, marktradikale und antifeministische Partei!

Wie die AfD sich mit Protest gegen Sie selbst auseinandersetzt, zeigte sie am vergangenen Mittwoch. Alle Aktivist*innen blieben während der gesamten Aktion friedlich. Sie drückten ihren Protest für einige Zeit aus, indem sie den Versammlungsraum der AfD kurzzeitig besetzten und mit Fahnen, Transparenten, Flyer und Parolen protestierten. Kein Mitglied der AfD wude persönlich beleidigt oder beschimpft, wie in der Polizeipressemitteilung  behauptet.

Anders verhielten sich die AfD-Mitglieder. Sie wurden mehrfach handgreiflich gegen die Aktivist*innen. Zum Teil auch mit Tritten. Selbst als diese den Raum wieder verließen, zerstörten AfDler mutwilig einen Regenschirm und eine Fahnenstange. Wer sich immer wieder hinter dem Deckmantel von Demokratie und Meinungsfreiheit versteckt, muss auch Protest gegen sich dulden! Das kann die AfD offensichtlich nicht und versuchte diesen zum Teil mit Gewalt zu unterbinden.

Mit der Aktion am Mittwoch, haben die Aktivist*innen versucht zu verhindern, dass sich reaktionäre und menschenfeindliche Politik im Kreis Herford organisieren kann! Und das wird bestimmt auch in Zukunft passieren!

[PM] Kein Raum für geistige Brandstifter*innen in Herford

Nachdem das Restaurant “Die Knolle” aufgrund des öffentlichen Drucks die Entscheidung getroffen hat, der rechtspopulistischen AfD in Zukunft nicht wie bisher Räume für ihren Stammtisch zur Verfügung zu stellen, fordern Mitglieder der Kampagne “Nationalismus ist keine Alternative Kreis Herford” die Betreiber*innen weiterer Veranstaltungsräume auf, sich der “Knolle” anzuschließen. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, haben Aktivist*innen im gesamten Kreis Herford “offene Briefe” an Kneipen, Gaststätten und Hotels verteilt. Als Initiator*innen des offenen Briefes, begrüßen wir die Entscheidung des Restaurants “die Knolle”, der rassistischen, antifeministischen und marktradikalen Hetze der AfD in Zukunft kein Forum zu bieten. Anstatt gegen Menschen, die vor Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung fliehen zu hetzen, müssen wir ein solidarisches Miteinander aufbauen! Deshalb fordern wir, der AfD keine Räume zur Verfügung zu stellen. Der von rechten Sympathisant*innen der AfD ausgelöste “Shitstorm” gegen die “Knolle”, bestätigt unsere Einschätzung der AfD. Seit seiner Gründung gehört der Herforder Kreisverband der AfD dem völkisch-nationalistischen Flügel an. Dessen Mitglieder beteiligten sich unter Anderem an den rechts-esoterischen Montagsmahnwachen, dem Bielefelder Pegida-Ableger “Biegida” oder den regionalen AfD-Demonstrationen, an denen sich auch faschistische Kader beteiligen. Wir solidarisieren uns mit den Betreiber*innen der “Knolle” und forden auch alle Anderen dazu auf, die sich gegen Rassismus und Nationalismus aussprechen! Wir halten daran fest: Die menschenfeindliche Hetze der AfD spielt dem rassistischen Mob in die Hände. Sie ist mitverantwortlich für die Eskalation gegenüber Geflüchteten, die mit dem Brandanschlag, bundesweit einer von über 1000 seit 2014, in der Ulmstraße auch Herford erreicht hat. Das Verhalten der Herforder Öffentlichkeit und Politik in diesen Zeiten ist unerträglich! Auf der einen Seite viel Aufregung darüber, dass die rechte AfD aus einer Gaststätte geflogen ist. Auf der anderen Seite blieb die Aufregung über den Brandanschlag in der Ulmstraße nahezu aus. Nur rund 80 Herforder*innen positionierte sich bei einer Spontandemonstration und weitere 100 bei einer bürgerlichen Kundgebung. Besonders beschämend war das Verhalten der Stadt Herford am vergangenen Wochenende. Wenige Tage nach dem Anschlag auf eine Unterkunft ließ sie Faschist*innen der Partei “Die Rechte” unmittebar vor einer anderen, in Herford symbolträchtigen Unterkunft aufmarschieren. Dabei ließ die Stadt keine Form von Gegenprotest in Sicht- oder Hörweite der Neonazis zu. Penibel drängte die Polizei jeglichen Gegenprotest Meter für Meter zurück. Mit Blick auf die derzeitige Stimmung auf Deutschlands Straßen ist dies ein völlig falsches Signal!

Reaktionen auf den offenen Brief an „die Knolle“

Am 15.04 hat sich unsere Kampagne in einem offenen Brief an das Restaurant „die Knolle“ in Herford gewandt, mit der Aufforderung den AfD Stammtisch nicht weiter zu bewirten. Dieser Stammtisch bietet der völkisch-nationalistischen AfD einen Raum ihre rassistische, sexistische und nationalistische Hetze zu verbreiten. Das Restaurant hat nun die AfD Herford ausgeladen, woraufhin diese ihren nächsten Stammtisch endgültig abgesagt hat.

Rassistischen Parteien wie der AfD dürfen keine Räume geboten werden! Wir fordern andere Wirte auf, es der „Knolle“ gleich zu tun und rassistische Stammtische nicht zu bewirten.

Nationalismus ist keine Alternative.

_________

Eine Reaktion auf dem Brief aus der Neuen Westfälischen vom 16.04.2016

Gastronome sollen AfD nicht bewirten

Linke Gruppierungen und Bundestagsabgeordnete Inge Höger, wenden sich an den “Knolle”-Betreiber

Herford. Eine Reihe linker Organisation im Kreis Herford wendet sich in einem offenen Brief an den Betreiber der “Knolle”. Die Gaststätte im Rathaus bewirtet regelmäßig Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD).

Die Restaurantleiterin gibt Auskunft, ihren Namen will sie jedoch nicht in der Zeitung lesen. Anonym steht sie zu ihrer Position: Jeder Gast, der sich dem Personal gegenüber freundlich benehme, werde auch vom Personal freundlich bedient. Gleiches gelte für die Parteien, ganz gleich, ob es sich um CDU, SPD oder eben AfD handele. Immerhin sei die AfD ja im Bundestag vertreten. Sie sieht sich mit dieser Position in Einklang mit ihrem Chef, Hans-Jürgen Sertel, der sich zurzeit aber im Urlaub befindet und deshalb keine Auskunft erteilen könne.

Die Restaurantleiterin zog gestern trotzdem die Konsequenzen aus der Diskussion und dem nun folgenden öffentlichen Druck: Sie informierte die AfD darüber, dass die Partei in Zukunft dort nicht mehr bewirtet werden wird.

Auszüge aus dem Brief

In dem Schreiben an den Knolle-Wirt heißt es wörtlich: “Mit Argwohn haben wir erfahren, dass Sie regelmäßig Stammtische der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) bewirten. Bundesweit macht die AfD immer wieder durch ihre besonders rassistischen Positionen in der Auseinandersetzung um Geflüchtete auf sich aufmerksam. Führende Parteimitglieder wie die Bundesvorsitzende Frauke Petry oder die Europaabgeordnete Beatrix von Storch schrecken nicht davor zurück, Schusswaffeneinsätze zur Abwehr von Geflüchteten zu zu fordern.?”

Aber auch sonst vertrete die AfD “marktradikale, antifeministische und nationalistische Positionen”, sie steht somit nach Auffassung der Unterzeichner gegen Fortschritt und Demokratie. “Die von Ihnen bewirtete Kreis Herforder AfD gehört schon seit seiner Gründung dem völkisch-nationalistischen und rechten Flügel der AfD an”, heißt es in dem Brief weiter.

“Ihre Mitglieder beteiligten sich zum Beispiel an der rechts-esoterischen ,Montagsmahnwache?.” Regelmäßig führen etwa zehn AfD-ler aus dem Kreis Herford zu AfD-Demonstrationen in der Region, um Schulter an Schulter mit neofaschistischen Kadern zu marschieren, darunter solche der Partei “Die Rechte” oder der verbotenen “Heimattreuen deutschen Jugend”.

Mehrere Unterzeichner genannt

Zudem fielen führende Köpfe der AfD im Kreis Herford dadurch auf, gezielt auf Veranstaltungen über die Situation von Geflüchteten aufzutauchen um ihre Hetze zu verbreiten.

Und weiter: “Wie Ihnen sicher auch schon aufgefallen ist, geht es auch bei den Stammtischen in ihrem Lokal immer heiß her. Wir sehen, die AfD als Feindin der Gesellschaft des solidarischen Miteinanders und des selbstbestimmten Lebens. Mit diesem Brief möchten wir zeigen, dass wir nicht damit einverstanden sind, der AfD Räume im Kreis Herford zu bieten. Wir fordern von Ihnen und allen anderen WirtInnen im Kreis Herford, alle künftigen Anfragen der AfD abzulehnen.”

Unterzeichnet ist der Brief von den Kampagnen “Nationalismus ist keine Alternative Kreis Herford” und “Solidarität mit Geflüchteten – Gegen Ausgrenzung und Rassismus”, von der Linksjugend Kreis Herford, dem Jugend- und Kulturzentrum Fla Fla in Herford, dem Jugendzentrum Villa Kunterbunt Bünde, dem Kreisverband der Partei Die Linke, der Linken-Kreistagsfraktion der -Bundestagsabgeordneten, Inge Höger.

Die “Kampagne “Nationalismus ist keine Alternative Kreis Herford” bezeichnet sich selbst als “linksradikal” – im Sinne von “an die Wurzel des Übels gehend”, so ein Sprecher, der anonym bleiben will, der Redaktion aber namentlich bekannt ist. Die Kampagne habe sich im Kreis als Teil einer bundesweiten Plattform gegründet. Sie reagiere auf auf den Rassismus der Mitte, der sich seit einiger Zeit in seiner brutalsten Form zeige, etwa in Form von Pegida, HogeSa, AfD und des wütenden Bürgers, der mit dem Benzinkanister unter dem Arm zur Flüchtlingsunterkunft gehe.

Copyright © Neue Westfälische 2016

http://www.nw.de/lokal/kreis_herford/herford/herford/20766677_Gastronome-sollen-AfD-nicht-bewirten.html

Offener Brief an die “Knolle” in Herford

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen in der “Knolle”,

sehr geehrter Wirt in der “Knolle”,

mit Argwohn haben wir erfahren, dass Sie regelmäßig Stammtische der rechtspopulistischen Partei “Alternative für Deutschland” (AfD) bewirten.
Bundesweit macht die AfD immer wieder durch ihre besonders rassistischen Positionen in der Auseinandersetzung um Geflüchtete auf sich Aufmerksam. Führende Parteimitglieder wie die Bundesvorsitzende Frauke Petry oder Europaabgeordnete Beatrix von Storch schrecken nicht davor zurück, Schusswaffeneinsätze zur Abwehr von Geflüchteten zu zu fordern.
Aber auch sonst vertritt die AfD marktradikale, antifeministische und nationalistische Positionen, sie steht somit gegen Fortschritt und Demokratie.

Die von Ihnen bewirtete Kreis Herforder AfD gehört schon seit seiner Gründung dem völkisch-nationalistischen und rechten Flügel der AfD an. Ihre Mitglieder beteiligten sich zum Beispiel an der rechts-esoterischen “Montagsmahnwache. Regelmäßig fahren etwa zehn AfDler aus dem Kreis Herford zu größeren AfD Demonstrationen in der Region. Dort marschieren sie Schulter an Schulter mit neofaschistischen Kadern, die sich ebenfalls an diesen beteiligen ( u.A. Partei “Die Rechte” oder Mitglieder der verbotenen “Heimattreuen deutschen Jugend” ). Außerdem fallen führende Köpfe der AfD im Kreis Herford dadurch auf, gezielt auf Veranstaltungen über die Situation von Geflüchteten aufzutauchen um ihre Hetze zu verbreiten.

Wie Ihnen sicher auch schon aufgefallen ist, geht es auch bei den Stammtischen in ihrem Lokal immer heiß her.

Wir sehen,die AfD als Feindin der Gesellschaft des solidarischen Miteinanders und des selbstbestimmten Lebens. Mit diesem Brief möchten wir zeigen, dass wir nicht damit einverstanden sind, der AfD Räume im Kreis Herford zu bieten.

Wir fordern von Ihnen und allen anderen WirtInnen im Kreis Herford, alle künftigen Anfragen der AfD abzulehnen!

Mit freundlichen Grüßen,

Kampagne “Nationalismus ist keine Alternative Kreis Herford”
Kampagne “Solidarität mit Geflüchteten – Gegen Ausgrenzung und Rassismus”
Linksjugend [‘solid] Kreis Herford
Jugend- und Kulturzentrum Fla Fla Herford
Jugendzentrum Villa Kunterbunt Bünde
Die LINKE, Kreisverband Herford
DIE LINKE, Kreistagsfraktion Herford
Inge Höger, Bundestagsabgeordnete DIE LINKE